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· Rhein-Zeitung vom 23.05.2006

Gläubige genossen das Kirchenrock-Festival
Dunkle Wolken über Schönstatt mit Musik und Humor vertrieben - Gruppe Esperamor bleibt sich treu

Vallendar. Dagegen, dass auch der Himmel einem Kirchenrock-Festival seinen Segen gibt, ist sicherlich nichts einzuwenden. Hätte Petrus seine Grüße mit etwas weniger Intensität vom Vallendarer Himmel heruntergeschickt, dann wären sie für die Musiker des neuen geistlichen Liedgutes, die am Wochenende zum Open-Air-Konzert nach Schönstatt eingeladen hatten, jedoch segensreicher gewesen.
Ins Wasser fiel das Konzert auf der Wiese vor Haus Wasserburg jedoch trotzdem nicht. Dafür haben nicht nur die Lokalmatadoren von Esperamor mittlerweile einen viel zu großen Fan-Kreis, der sich auch von einer drohenden Konzert-Dusche nicht abschrecken lässt. Auch die Musiker ließen sich die Open-Air-Stimmung vom schlechten Wetter nicht verderben, im Gegenteil. Nachdem die Westerwälder Band Cantiamo den Anfang gemacht hatte, konterte Gast-Liedermacherin Gertraud Wackerbauer, die mit ihrer neuen Formation "True Colors" aus Würzburg angereist war, in Richtung dunkler Wolken mit heiteren Geschichten aus dem Alltag und einer musikalische aufbereiteten Auseinadersetzung mit dem Glauben. Sanfte Balladen standen dabei im Wechsel mit rockigen Einalge, dem Song "Aaaaah!" zum Beispiel, einem fetzigen Hilferuf in Richtung Himmel, wenn wieder einmal alles schief geht. Für Kurzweil sorgte zudem Comedian Roberto Capitoni, der Ausschnitte aus seinem aktuellen Programm "Ein kleiner Italiener" brachte, allerdings mit etlichen Passagen, die der Koblenzer extra für das Kirchenrock-Festival in Vallendar umgeschrieben hatte.
Für viele war der Höhepunkt des Festivals jedoch der Auftritt der Gruppe Esperamor selbst. Anbetungslieder aus verstaubten Gebetsbüchern herauszulösen, mit E-Gitarre, Schlagzeug, Bass und Gesang in einen modernen Lobpreis auf den Schöpfer anzustimmen: Mit diesem Anspruch ist Esperamor 1993 das erste Mal auf die Bühne getreten und wurde ihm auch beim diesjährigen Open-Air in Schönstatt wieder gerecht.
Annette Herrmann

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